Mönchspfeffer – Vitex Agnus Castus
Der Mönchspfeffer – bereits seit der Antike auch unter dem Namen “Keuschlamm” bekannt, ist eine beliebte Heilpflanze mit vielfältigen Wirkungsgebieten. Dieser Blogartikel soll sich damit beschäftigen, warum der Mönchspfeffer auch als Frauenkraut bezeichnet wird und welche Auswirkungen er auf den Zyklus haben kann.
Was genau ist Mönchspfeffer?
Beim Mönchspfeffer handelt es sich um eine Pflanze der Verbenen- oder auch Eisenkrautgewächse, welche hauptsächlich in den Mittelmeergebieten, aber auch in Nordindien und Asien beheimatet ist.
Abgesehen von seinen aromatisch duftenden Blättern verfügt der Agnus Castus auch über schwarze Steinbeeren, welche unter anderem durch die in ihnen enthaltenen Flaviniode und ätherischen Öle ein pfefferartiges Aroma aufweisen.
Wie wirkt Mönchspfeffer?
Bereits durch seinen früheren Namen – Keuschlamm (lat.: castus – keusch; agnus – Lamm) – lässt sich eine der Wirkungen des Mönchspfeffers herleiten. So verwendeten im Mittelalter Nonnen und Mönche die scharfen Früchte des Agnus Castus als Pfefferersatz, um so ihre Lust zu dämpfen.
In der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) wirkt sich der Mönchspfeffer hormonregulierend aus, indem er den Prolaktinspiegel ausgleicht. Ist der Prolaktinspiegel im Körper erhöht (Hyperprolaktinämie), kommt es zu einer Störung der Produktion von Östrogen und Progesteron, wodurch Zyklusstörungen entstehen können.
Durch seine hormonregulierende Wirkung kann Mönchspfeffer aber nicht nur dazu eingesetzt werden um Menstruationsstörungen entgegen zu wirken, sondern auch um PMS zu lindern.
Unter der Bezeichnung „prämenstruelles Symptom“ (kurz PMS genannt) werden eine Vielzahl unterschiedlicher Beschwerden zusammengefasst. Hierzu zählen etwa Rückenschmerzen, Spannungs- und Schwellungsgefühl der Brüste (Mastodynie), Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, eine Verschlechterung des Hautbildes und Übersensibilität.
Sind die Beschwerden auf einen zu hohen Prolaktinspiegel zurück zu führen und nicht zu stark ausgeprägt, können sie alleine durch die Einnahme von Agnus Castus gelindert werden.
In besonders schweren Fällen sowie auch bei schmerzhaften Monatsblutungen und dem Ausbleiben der Monatsblutung – auch nach dem Absetzen der Pille ([Post-Pill-]Amenorroe), können die Keuschlammfrüchte als therapiebegleitende Maßnahme eingesetzt werden. In diesen Fällen benötigt es aber – zusätzlich zur Wiederherstellung der hormonellen Balance – einer umfassenden Diagnostik und ärztlicher Beratung um die zu Grunde liegenden Ursachen abzuklären und richtig zu behandeln.
Durch die Verwendung von Vitex Agnus Castus besteht zudem die Möglichkeit, das Einsetzen der Regelblutung um zwei bis drei Tage zu verschieben und somit die blutungsfreie Zeit zu Verlängern.
Hier kommt erneut die auf den Prolaktinspiegel regulierende Wirkung des Mönchspfeffers zum Tragen. Zuviel Prolaktin hemmt nämlich nicht nur die Produktion von Östrogen und Progesteron, sondern hemmt auch das luteinisierende Hormon (LH), welches für den Eisprung essenziell ist.
Dies führt zu einer verkürzten zweiten Zyklushälfte (Polymenorroeh) bzw. einer Gelbkörperschwäche. Die Einnahme eines Präparates welches Keuschlammkraut enthält unterstützt dabei, die Gelbkörperphase des Zyklus wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Wie wird Mönchspfeffer richtig dosiert?
Damit diese Heilpflanze ihre Wirksamkeit ausreichend entfalten kann, bedarf es einer täglichen Dosis von 10 bis 40 mg über einen Zeitraum von etwa drei Monaten.
Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der individuellen Verfassung und den jeweiligen Beschwerden.
Jedoch sollte die die Wirkstoffmenge von 40mg, welche sich auf die extrahierte Form bezieht, keinesfalls überschritten werden.
Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Dosis von mehr als 15-20mg keine merklich stärkere Wirkung entfaltet als eine höhere Dosierung.
Weitere Dosierungsempfehlungen passend zum Präparat und den Einsatzgebieten können der Packungsbeilage des Herstellers entnommen werden.
Mögliche Nebenwirkungen
Bei der Einnahme von Vitex Agnus Castus kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen, welche jedoch sehr selten auftreten. Mögliche Nebenwirkungen sind z.B.:
- Hemmung der Libido
- Magen-Darm-Beschwerden
- Kopfschmerzen
- Juckreiz
In diesem Fall ist die Einnahme sofort zu beenden. Sollte es zu außergewöhnlich starken Beschwerden kommen, bei denen es sich oftmals um eine allergische Reaktion handelt, ist unverzüglich ein Arzt aufzusuchen.
Zusätzlich gilt, dass Mönchspfeffer auf Grund seiner hormonregulierenden Wirkung nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit eingesetzt werden sollte.
Bei Krebserkrankungen des Gehirns (insbesondere Hypophysentumor) sowie Brustkrebs dürfen ebenfalls keine Präparate mit Mönchspfeffer eingenommen werden.
Auch Frauen, welche die Antibabypille einnehmen oder eine Hormonersatztherpie machen, ist von der Verwendung eines Präparates mit Keuschlammkraut abzuraten.